Die Wanderung auf den 435 Meter hohen Pfaffenstein gehört für uns zu den schönsten Wanderrouten im Elbsandsteingebirge. Der Tafelberg befindet sich auf der linken Seite der Elbe in unmittelbarer Nähe zu Königstein und dem Gohrisch. Einen Besuch hier kann man also z. B. wunderbar mit der Festung Königstein verbinden.
Bekannt ist der Pfaffenstein für allem für die Barbarine, die nicht ohne Grund zu den Wahrzeichen der Sächsischen Schweiz zählt.
In diesem Beitrag möchten wir dir die Pfaffenstein Wanderung vorstellen, dir die Highlights zeigen und dir ein paar Tipps für den Besuch geben.
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Anfahrt zum Pfaffenstein
Am einfachsten erreichst du den Pfaffenstein mit dem Auto. Parken kannst du direkt in Pfaffendorf in der Nähe der Gaststätte. Auf dem Wanderparkplatz bezahlst du 5 € pro Tag.
Hinweis: Der Automat nimmt nur Münzen. Das ist bei vielen Automaten in der Sächsischen Schweiz so üblich. Es empfiehlt sich also, vor der Reise Kleingeld zu sammeln.
Möchtest du dir das Geld sparen, gibt es ca. 500 Meter weiter vorn einen kostenlosen Parkplatz, der aber nicht viele Plätze bietet. Hier heißt es schnell sein.
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Hast du kein Auto, kannst du mit dem Bus 224a bis Pfaffendorf fahren und von dort über den Pfaffensteinweg zum Pfaffenstein laufen. Der Bus fährt allerdings nur 2x am Tag und nur wochentags.
Alternativ kannst du auch in Königstein parken und von hier zum Pfaffenstein laufen. Die Strecke ist dann 3 km länger (1,5 km hin und 1,5 km zurück).
Beste Besuchszeit
Grundsätzlich empfiehlt es sich für alle Wanderung in der Sächsischen Schweiz früh vor Ort zu sein und nach Möglichkeit die Wochenenden, Ferien und Feiertage zu vermeiden. Dann hat man die Sehenswürdigkeiten fast für sich allein.
Als wir 9 Uhr am Parkplatz ankamen, war dieser noch ziemlich leer. Auf der Wanderung trafen wir kaum Leute. Gegen 11.30 Uhr ging es zurück zum Parkplatz. Hier kamen uns sehr viele Leute entgegen und der Parkplatz war zu gut 80 % belegt.
Wer möchte, kann abends sein Glück versuchen. Ab 17/18 Uhr dürfte es ruhiger werden.
Wanderung auf den Pfaffenstein
Vom Parkplatz geht es über einen recht steilen Feldweg hinauf bis zum Rand des Tafelbergs. Hier kommt man das erste Mal ins Schwitzen.
Für die Wanderung auf den Pfaffenstein hast du dann 2 Möglichkeiten – den Aufstieg über das Nadelöhr und den Aufstieg über den „bequemen Weg“ (und ja, der heißt wirklich so).
Nadelöhr
Der Aufstieg über das Nadelöhr ist der kürzeste, aber auch anstrengendste Weg. Es geht über knapp 600 Stufen steil den Berg nach oben. Dafür solltest du je nach Kondition 20 – 25 Minuten einplanen.
Kurz vor dem Ende kommst du zu einer schmalen Felsspalte (dem Nadelöhr) durch die eine kurze Metalltreppe führt. Hier heißt es Rucksack absetzen und durchquetschen – nichts für Menschen mit Platzangst.
Dann hast du es auch schon fast geschafft und kannst in Ruhe alles erkunden.
Bequemer Weg
Alternativ biegst du an der Weggabelung rechts ab und folgst dem bequemen Weg nach oben. Dieser ist ein wenig länger, dafür nicht ganz so anstrengend. Ins Schwitzen kommst du höchstwahrscheinlich trotzdem. Für den Aufstieg solltest du 35 – 40 Minuten einplanen.
Zunächst läufst du am Feld entlang. Hier hast du einen tollen Blick auf die Festung Königstein.
An der Weggabelung biegst du links ab. Über einen mit Sandstein gepflasterten Weg geht es nach oben.
Folge dem Weg bis zum Jäckelsfels. Hier musst du dich entscheiden, ob du den rechten, bequemen Weg weiter nach oben gehst oder links zum Klammweg (dieser ist ausgeschilldert) abbiegst und dort den Aufstieg fortsetzt.
Der bequeme Weg führt über einige Stufen durch eine schöne Schlucht bis zur einer weiteren Weggabelung, an der du nach rechts abbiegst um zur Barbarine zu gelangen. Beim Klammweg musst ebenfalls einige Stufen überwinden. Außerdem geht es teilweise unter Felsen entlang, wobei das „Fallbeil“ der markanteste Felsen ist. Dieser ist beim Herabstürzen in der Klamm stecken geblieben.
Und dann bist du endlich oben.
Unsere Route
Da ich großen Respekt vor dem Nadelöhr hatte und uns die vielen Treppenstufen der letzten Tage (vor allem in den Schwedenlöchern & beim Lilienstein Südaufstieg) ganz schön in den Knochen steckten, hatten wir uns für den bequemen Weg entschieden.
Wir liefen bis zum Jäckelsfels und von dort rechts den bequemen Weg weiter bis zur nächsten Wegkreuzung. An dieser sind wir rechts zur Barbarine abgebogen. Da man von hier nicht weiter kommt, ging es den Weg zurück bis zur Gaststätte und weiter bis zum Opferkessel. Von dort mussten wir wieder zurück Richtung Gaststätte laufen und sind dann über den Klammweg und den bequemen Weg zurück zum Parkplatz.
In Kürze: Parkplatz – Bequemer Weg – Jäckelsfels – Bequemer Weg – Barbarine – Gaststätte – Opferkessel – Gäststätte – Klammweg – Bequemer Weg – Parkplatz
Die Tour ist etwa 4 km lang. Mit einer Essenspause und ein paar Fotopausen haben wir 2,5 Stunden gebraucht. Von der Schwierigkeit her ist diese Wanderroute mittel.
Alternativen:
- Nadelöhr hoch – dann zum Opferkessel und zur Barbarine – über den Klammweg und den bequemen Weg nach unten
- Bequemer Weg und Klammweg nach oben – Barbarine – zurück und nach dem Opferkessel das Nadelöhr runter
Highlights auf dem Pfaffenstein
Der stark zerklüftete Pfaffenstein selbst ist schon ein echtes Highlight. Er eignet sich nicht nur zum Wandern, sondern auch zum Klettern. Es gibt 32 anerkannte Klettergipfel.
Barbarine
Die knapp 43 Meter hohe, freistehende Felsnadel „Barbarine“ gilt als Wahrzeichen der Sächsischen Schweiz.
Der Legende nach handelt es sich bei der Barbarine um eine versteinerte Jungfrau. Ein junges Mädchen ging statt zum Gottesdienst lieber zum Naschen in die Heidelbeeren. Als Strafe verwandelte die erboste Mutter ihre Tochter zu Stein. Den Namen Barbarine leitete man vom Vornamen des Mädchens ab. Früher nannte man den Pfaffenstein deshalb Jungfernstein.
Damals noch ein Kletterfelsen, darf die Barbarine seit 1975 nicht mehr bestiegen werden. Die oberen Gipfelköpfe wurden aufgrund natürlicher Verwitterungsprozesse immer instabiler. Es drohte ein Absturz großer Felsteile. Im Laufe der Jahre gab es immer wieder umfassende Sanierungsarbeiten um die Barbarine in ihrer jetzigen Gestalt zu retten.
Der Weg zur Barbarine ist ein bisschen anspruchsvoller mit vielen unterschiedlich hohen Stufen (teilweise mit Rutschgefahr), einer kurzen, schmalen Treppe (ähnlich der Himmelsleiter am Kuhstall) und einer engen Stelle im Fels, durch die man nur seitwärts ohne Rucksack durch kommt.
Unterwegs hat man bereits eine schöne Aussicht auf die Umgebung, den Gohrisch und die nach einem Felssturz entstandene „Weiße Wand„.
Kurz vor dem Ende geht es noch ein paar Eisenleitern hinab und dann links durch einen Felsspalt zur Barbarine.
Der Bereich ist mit einem Geländer gesichert. Auf einer kleinen Bank kann man sich nun eine Pause gönnen und die Atmosphäre genießen. Viel Platz gibt es hier nicht, weshalb man Stoßzeiten unbedingt vermeiden sollte. Ansonsten wird es stressig.
Info: Menschen mit Höhenangst könnten hier Probleme bekommen, denn man blickt weit nach unten. Ich hatte mit meiner Höhenangst schon ziemlich weiche Knie.
Nach einem Besuch bei der Barbarine kann man noch ein bisschen das ungesicherte Gelände erkunden und den Ausblick genießen bevor es zurück Richtung Gaststätte geht.
Aussichtsturm
In der Nähe der Berggaststätte befindet sich ein 30 Meter hoher Aussichtsturm, der 1904 gebaut wurde. Zuvor stand an dieser Stelle ein hölzernes Gerüst.
Für 1 € hast du vom höchsten Punkt des Pfaffensteins einen tollen Rundumblick über die Landschaft.
Opferkessel
An der in Stein gemeißelten Annenbank und dem „Rittersitz“ vorbeigehend, gelangst du zum Opferkessel.
Es handelt sich hierbei um eine kesselförmige Vertiefung im Gestein aus der letzten Eiszeit. Du findest 2 solcher Kessel bei der Aussichtsplattform – eine direkt auf der Plattform und eine links daneben.
Viel interessanter ist allerdings die Aussicht, die sich wirklich sehen lassen kann.
Allgemein hat man vom Opferkessel eine tolle Aussicht auf z. B. die Festung Königstein und den Lilienstein.
Das Gelände selbst ist nicht gesichert. Du solltest hier auf jeden Fall trittsicher sein und gutes Schuhwerk tragen.
Zu den weiteren Highlights zählen die Talaussicht Pfaffenstein, die Ruine und die Goldschmidthöhle.
Hast du noch Fragen zur Pfaffenstein Wanderung? Warst du schon einmal in der Sächsischen Schweiz wandern? Wenn ja, wo hat es dir am besten gefallen?
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