In Sachsen gibt es eine bemerkenswert hohe Anzahl an Schlössern und Burgen. Eines ist schöner als das andere. Und egal, in welcher Region du dich befindest, das nächste Schloss ist mit Sicherheit nicht allzu weit entfernt.
Auch das Dresdner Elbland beheimatet eine Vielzahl beeindruckender Schlösser. Eine Auswahl mit den 10 schönsten Objekten möchten wir dir hier vorstellen.
Am Ende des Beitrag zeigen wir dir zudem eine Ruine, bei der sich ein Besuch ebenfalls lohnt.
Tipp: Möchtest du dir mehrere Burgen und Schlösser in Sachsen anschauen, lohnt sich für dich eventuell der Kauf einer schlösserlandKARTE. Diese gibt es für 10 Tage (30 €) oder 1 Jahr (60 €). Mit ihr kannst du teilnehmende Objekte im gekauften Zeitraum beliebig oft kostenfrei besuchen.
Schloss Hartenfels
Den Anfang macht Schloss Hartenfels in Torgau.
Es wurde im 15. und 16. Jahrhundert auf den Fundamenten einer mittelalterlichen Burganlage erbaut und ist heute das größte, noch vollständig erhaltene Schloss der Frührenaissance in Deutschland. Bekannt sein dürfte Schloss Hartenfels vor allem Fans des Märchens „Dornröschen“, da es 1970 als Kulisse für den DEFA-Film diente.
- Heyse, Evemarie, Koren, Juliane, Oelschlägel, Vera (Schauspieler)
- Beck, Walter (Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ohne Altersbeschränkung
Zu den Highlights gehören der Große Wendelstein, eine fast 20 Meter hohe, freitragende Wendeltreppe aus Elbsandstein und die Torgauer Schlosskapelle, die 1544 von Martin Luther eingeweiht wurde. Sie gilt als erster protestantischer Kirchenneubau der Welt.
Einen spektakulären Ausblick auf die Altstadt von Torgau und die Elbe hast du vom Hausmannsturm, dem höchsten Turm des Schlosses. 163 schweißtreibende Treppenstufen führen dich nach oben. Geöffnet hat der Turm witterungsabhängig von April – Oktober täglich zwischen 10-18 Uhr und von November – März dienstags bis sonntags zwischen 10-16.
Ein Besuch lohnt sich auch im Lapidarium. Das Museum befindet sich in den historischen Gewölben unter der Schlosskirche und informiert über die Baugeschichte des Schlosses. Daneben kannst du dir über 80 Werke der Bildhauer- und Steinmetzkunst ansehen.
Öffnungszeiten: April – Oktober dienstags bis sonntags zwischen 10-17 Uhr
Eintritt: 3 € pro Person, ermäßigt 2 €
Daneben findest du in Schloss Hartenfels verschiedene Ausstellungen und wechselnde Sonderausstellungen in den Flügeln B und D (Eintritt für alle Ausstellungen 5 € pro Person, 4 € ermäßigt) und die kostenlose Ausstellung „Spuren des Unrechts“, die sich der Rolle Torgaus als Zentrale des Wehrmachtsstrafsystems während des Zweiten Weltkrieges, dem Torgauer Speziallager in der sowjetischen Besatzungszeit und dem Strafvollzug zu DDR-Zeiten widmet.
Lesetipp: Torgau Sehenswürdigkeiten
Albrechtsburg Meißen
Die Albrechtsburg in Meißen wurde ab 1471 im Auftrag der Wettiner Brüder Ernst und Albert erbaut und gilt als ältestes Schloss Deutschlands. Aufgrund ihrer Lage über der Elbe wird sie als „sächsische Akropolis“ bezeichnet.
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts erlangte sie besondere Bedeutung, als August der Starke die erste europäische Porzellanmanufaktur im Schloss errichten ließ. Das Meissener Porzellan erlangte weltweite Bekanntheit.
Mitte des 19. Jahrhunderts zog die Manufaktur in ein eigenes Fabrikgebäude um und das Schloss wurde architektonisch wieder aufbereitet und mit aufwendigen Wandmalereien versehen. Sie zeigen historische Ereignisse in Sachsen.
Seit dem späten 19. Jahrhundert ist die Albrechtsburg für die Öffentlichkeit als Museum zugänglich. Hier kannst du mehr über die Geschichte der Wettiner, das Leben im späten 15. Jahrhundert und die Nutzung des Schlosses als Porzellan-Manufaktur erfahren.
Eintritt: 10 € pro Person, ermäßigt 8 €, Kinder von 6-16 Jahren 3 € | Fotogenehmigung 2 €
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Schloss Moritzburg
Schloss Moritzburg wurde im 16. Jahrhundert erbaut und zählt zweifellos zu den bekanntesten Schlössern in Deutschland, was nicht zuletzt daran liegt, dass eines der berühmtesten Märchen hier gedreht wurde: „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“.
- Safrankova, Libuse, Travnicek, Pavel, Braunbock, Carola (Schauspieler)
- Vorlicek, Vaclav (Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ohne Altersbeschränkung
Jedes Jahr gibt es in der kalten Jahreszeit eine Winterausstellung zum Film und im Sommer findet ein Musical statt. Liebhaber des Märchens finden auf der Treppe Aschenbrödels Schuh.
Seine heutige, barocke Gestalt erhielt Schloss Moritzburg unter August dem Starken. Dieser ließ das ehemalige Jagdhaus zu einem Jagd- und Lustschloss mit nunmehr 12 Wohnquartieren und insgesamt über 200 Räumen umbauen.
Im Inneren wartet eine Barockausstellung mit dem Moritzburger Federzimmer, den Ledertapeten, der Jagdtrophäensammlung und Teile des einst verschollenen Wettiner Schatzes auf ihre Erkundung.
Eintritt: 10 € pro Person inkl. HistoPad, ermäßigt 8 €, Kinder zwischen 6-16 Jahren 3 €
Den Schlosspark, der wegen des Todes von August dem Starken nie fertiggestellt wurde, kannst du kostenlos besichtigen.
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Fasanenschlösschen
Ebenfalls in Moritzburg befindet sich das Fasanenschlösschen.
Es wurde um 1770 im Spätrokoko-Stil errichtet und ist mit seinen 180 Quadratmetern das wohl kleinste Königsschloss in Sachsen.
Ansehen kannst du dir das Schloss nur im Rahmen einer Führung zwischen Mai und Oktober. Zu entdecken gibt es originalgetreu restaurierte Möbel, exotische und weltweit einzigartige Wandbespannungen aus Federn, Stroh, Perlen und chinoischen Stickereien sowie Vogelpräparate.
Eintritt: 7 € pro Person, ermäßigt 6 €
Schloss Wackerbarth
Schloss Wackerbarth befindet sich in Radebeul und wurde ab 1719 als Alterssitz Wackerbarths Ruh’ für den Reichsgrafen August Christoph von Wackerbarth erbaut.
Im Laufe seiner Geschichte diente das Gebäude vielerlei Zwecken und wurde unter anderem als Schule, Heilanstalt, Lazarett und Poststelle verwendet. Seit 1952 wird das Gelände als Weingut genutzt.
Heute kannst du dir die barocke Anlage mit dem Belvedere ansehen, durch die Weinberge schlendern oder an einer kostenpflichtigen Führung oder Weinbergswanderung teilnehmen. Auch Weinverköstigungen sind möglich. Zudem finden zahlreiche Events wie Konzerte, Lesungen oder Feste hier statt. Natürlich gibt es auch einen Shop, in dem du die Weine kaufen kannst.
Ein Besuch von Schloss Wackerbarth lohnt sich auch im Winter. Von November bis Februar verwandelt sich das Gelände in einen romantischen Winterzauber mit einer stimmungsvollen Beleuchtung. Der Eintritt ist frei.
Die Öffnungszeiten findest du hier.
Residenzschloss Dresden
Das Residenzschloss gehört zu den ältesten Bauwerken in Dresden und war Sitz des Dresdner Hofs und Residenzschloss der sächsischen Kurfürsten und Könige. Nachdem das einstige Schloss nach einem Brand im Jahr 1701 schwer beschädigt wurde, ließ es August der Starken im barocken Stil wieder aufbauen.
Wie viele Gebäude in der Innenstadt von Dresden, so wurde auch das Residenzschloss bei den schweren Luftangriffen im Februar 1945 zerstört. Es brannte bis auf die Grundmauern nieder. 500 Säle und Zimmer waren zerstört, der Großteil der kostbaren Inneneinrichtung unwiederbringlich verloren. Mit dem Wiederaufbau wurde schon 1985 begonnen, aber erst nach der Wende arbeitete man mit Hochdruck daran.
Heute beheimatet das Schloss 5 Museen: das Historische und das Neue Grüne Gewölbe (haben wir dir hier ausführlich vorgestellt), die Rüstkammer mit der Türckischen Cammer, das Kupferstichkabinett und das Münzkabinett. Daneben findest du hier zahlreiche Ausstellungen, sodass du für deinen Besuch durchaus einen halben Tag einplanen solltest.
Eintritt: Erwachsene 14 €, ermäßigt 10,50 €, unter 17 Jahren frei
Ticket kaufen: Residenzschloss Dresden: Ticket für Standard-Einlass*
Achtung: Das Historische Grüne Gewölbe ist in diesem Ticket nicht mit inbegriffen! Hierfür musst du dir ein separates Zeitticket für nochmals 14 € buchen (unter 17 Jahren frei).
Sehenswert ist auch der 1400 errichtete Hausmannsturm, der älteste noch existierende Teil des Schlosses. In den Sommermonaten kann er bestiegen werden. 327 Stufen eröffnen dir einen wunderschönen Blick über Dresden. Das Ticket kostet 5 € pro Person.
Lesetipp: Dresden Sehenswürdigkeiten
Schloss Albrechtsberg
Schloss Albrechtsberg wurde ab 1850 für Prinz Albrecht von Preußen erbaut und ist eines der drei Elbschlösser in Dresden.
Ansehen kannst du dir das spätklassizistische Bauwerk nur im Rahmen einer Führung. Hier erfährst du mehr über den Prinzen, das Leben des preußischen Königshauses und die Bau- und Schlossgeschichte. Außerdem wird das Anwesen für verschiedene Veranstaltungen genutzt.
Kosten Führung: Erwachsene 8 €, ermäßigt 6 €, Kinder bis 6 Jahre sind frei
Lingnerschloss
Das Lingnerschloss gehört ebenfalls zu den Dresdner Elbschlössern und wurde ab 1850 als Villa Stockhausen für die preußische Adelsfamilie von Stockhausen erbaut. Im Jahr 1906 kaufte Karl August Lingner (Erfinder des Odol-Mundwassers und Stifter des Hygiene-Museums in Dresden) das Anwesen und ließ es nach seinen Wünschen umgestalten.
Besichtigen kannst du das Schloss im Rahmen einer Führung. Diese muss im Infobüro gebucht werden (5 € pro Person). Daneben hast du die Möglichkeit, dir die Dachplattform und eine Ausstellung über Lingner anzusehen (Eintritt pro Person 3 €, Kinder unter 12 Jahren sind frei). Die jeweils geltenden Öffnungszeiten findest du hier.
Außerdem finden im Schloss verschiedene Veranstaltungen statt. Auch ein Restaurant und ein Biergarten befinden sich vor Ort.
Von der Terrasse des Lingnerschlosses hast du einen grandiosen Ausblick auf die darunter liegenden Weinberge, die Elbe, die Stadt und das Elbtal.
Schloss & Park Pillnitz
Schloss Pillnitz wurde im 14. Jahrhundert erstmals als Herrensitz und Rittergut erwähnt und im späten 17. Jahrhundert durch August den Starken im barocken Stil um- und ausgebaut. Er nutzte das Schloss für allerhand Festlichkeiten. Ab 1768 diente es dem sächsischen Königshaus als Sommerresidenz.
Heute werden die Palais als Museen genutzt. Im Neuen Palais befindet sich das Schlossmuseum und im Berg- und Wasserpalais das Kunstgewerbemuseum (Bergpalais siehe Beitragsbild). Umgeben ist das Schloss von einer wunderschönen Parkanlage mit allerhand weiterer Sehenswürdigkeiten wie die Orangerie, das Palmenhaus und eine der ältesten japanischen Kamelien in Europa.
In einem separaten Beitrag stellen wir dir das Schloss ausführlich vor und geben dir Tipps für deinen Besuch: Schloss & Park Pillnitz.
Schloss Burgk Freital
Schloss Burgk befindet sich am Fuße des Windbergs in Freital und wurde im 16. Jahrhundert erbaut. Nachdem das gesamte Rittergut 1707 niederbrannte, wurde es 1708 und 1709 wiedererrichtet und in den folgenden Jahrzehnten mehrfach umgebaut. Es diente als Herrensitz und war administrativer Mittelpunkt des Freiherrlich von Burgker Steinkohlen- und Eisenhüttenwerkes, das 1819 gegründet wurde.
Heute befinden sich im Schloss die Städtischen Sammlungen. Hier erfährst du mehr über die Stadtgeschichte und das Leben auf Schloss Burgk und kannst dir die Städtischen Kunstsammlungen ansehen.
Öffnungszeiten: Montag geschlossen, Dienstag bis Freitag 12-16 Uhr, Samstag und Sonntag sowie an Feiertagen 10-17 Uhr
Eintritt: 4 € pro Person, ermäßigt 3 €
Von April bis Oktober ist zudem ein Besuch im Besucherbergwerk und im Technikgarten möglich. Das Besucherbergwerk befindet sich im Schlosspark und zeigt untertägige Kohleaufschlüsse. In der Ausstellung erfährst du mehr über den frühindustriellen Steinkohlebergbau und kannst dir die erste elektrische Grubenlok der Welt ansehen. Sie war ab 1882 im Betrieb.
Eintritt inklusive Führung: 4 € pro Person, ermäßigt 3 €
Kombiticket Ausstellungen und Bergwerk: 6 € pro Person, ermäßigt 4,50 €
Schloss Burgk wird zudem für verschiedene Veranstaltungen wie Hochzeiten, Firmenfeiern, Tagungen, Konzerte und Ausstellungen genutzt. Zu den Highlights gehören die Hochzeitsmesse, der Weihnachtsmarkt, das Mittelalterfest und das Windbergfest.
Der schöne Schlosspark lädt zu Spaziergängen ein. Hier findest du zahlreiche Plastiken wie zum Beispiel die Statue des Dorfmusikanten Rotkopf Görg, zu dem es eine interessante Sage gibt. Kinder können sich auf dem Abenteuerspielplatz austoben.
Burgruine und Schloss Tharandt
Ein Besuch lohnt sich auch in Tharandt. In dem kleinen Ort gibt es viel zu entdecken, darunter eine Burgruine und ein Schloss.
Die mittelalterliche Burg wurde zu Beginn des 13. Jahrhunderts auf einem Bergsporn hoch über der Stadt zum Schutz gegen die benachbarten Burggrafen von Dohna errichtet. Sie galt als stärkste Burg im Land.
Heute existiert sie nur noch als Ruine. Da die Burg ab 1510 nicht mehr bewohnt war, wurde sie nach und nach abgebaut. Fenster und Türen wurden für das Jagdschloss Grillenburg wieder verwendet, die Dachschiefer gingen nach Annaburg. Aus Teilen der Unterburg erbaute man die benachbarte Bergkirche.
Von der Burgruine hast du einen fantastischen Ausblick auf Tharandt und das nebenan stehende Schloss, das ab 1858 erbaut und nur wenige Jahre später im maurisch-orientalischen Turdorstil umgebaut wurde.
Es befindet sich in Privatbesitz und kann daher nur leider von außen betrachtet werden.
Das waren die schönsten Schlösser im Dresdner Elbland. Haben wir ein Schloss oder eine Burg vergessen? Dann lasse es uns gerne in den Kommentaren wissen.
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