Der Kurort Oybin gehört nicht ohne Grund zu den beliebtesten Reisezielen in der Oberlausitz. Umgeben von grünen Hügeln und majestätischen Felsformationen lockt der beschauliche Ort mit einer Vielzahl interessanter Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele.
Insbesondere Naturliebhaber kommen voll auf ihre Kosten, ist Oybin doch ein guter Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderungen in die Umgebung. Auch ein Ausflug nach Tschechien ins Lausitzer Gebirge ist von hier aus problemlos möglich und wenn du nur wenig Zeit zur Verfügung hast, findest du in Oybin genügend Ziele, um dir einen schönen Tag zu machen.
In diesem Beitrag stellen wir dir die schönsten Sehenswürdigkeiten in Oybin vor und geben dir ein paar Tipps für deinen Besuch.
Burg und Kloster Oybin
Zweifelsohne eine der Hauptsehenswürdigkeiten im Zittauer Gebirge sind die Burg und das Kloster Oybin auf dem gleichnamigen Berg hoch über dem beschaulichen Örtchen. Ein Besuch gilt als absolutes Muss, auch wenn heute nur noch die Ruinen der beiden Anlagen zu erkunden sind.
Erbaut wurde die Burg im 13. Jahrhundert. Im Jahr 1364 ließ Kaiser Karl IV. ein Kaiserhaus auf dem Oybin bauen. Es sollte ihm als Altersruhesitz dienen. Nur 2 Jahre später folgte eine gotische Kirche und 1369 schließlich das Kloster, das der Kaiser dem Cölestiner-Orden stiftete. Dieses wurde im Zuge der Reformation aufgelöst. Der Verfall begann. Die Burg blieb unbewohnt.
Erst im 19. Jahrhundert geriet die scheinbar in Vergessenheit geratene Anlage wieder in das Bewusstsein der Bevölkerung, als der sächsische Hofmaler Johann Alexander Thiele die Ruinen als Motiv für sich entdeckte. Andere bekannte Maler, darunter Caspar David Friedrich, folgten seinem Beispiel. Sie machten den Oybin bekannt und so begann man 1829 die Burg vom Schutt zu befreien.
Heute zählen Burg und Kloster Oybin mit bis zu 100.000 Gästen jährlich zu den beliebtesten Ausflugszielen in der Region.
Anschauen kannst du dir die Vorburg mit den verschiedenen Burgtoren, die Burg mit Amtshaus, Wohnturm und Kaiserhaus und das Kloster mit der Klosterkirche (alles überwiegend Ruinen) und dem Bergfriedhof (zum Flyer). In den Räumen der Burg findest du Ausstellungen zu verschiedenen Themen.
Außerdem gibt es einen Bergringweg und das Nord- und Südplateau mit teils fantastischen Ausblicken in die Umgebung.
Den Bergringweg sollte man auf jeden Fall ablaufen. Das Nordplateau ist auch sehr schön. Das Südplateau hingegen ist nicht sonderlich spektakulär. Falls du nur wenig Zeit hast, würden wir das weglassen. Ansonsten solltest du für die Besichtigung der Anlage auf jeden Fall 2-3 Stunden einplanen.
Für das leibliche Wohl sorgt der Berggasthof.
Eintritt: April bis Oktober Erwachsene 8 €, ermäßigt 7 €, Kinder von 6-14 Jahren 3 € | November bis März Erwachsene 5 €, ermäßigt 4 €, Kinder von 6-14 Jahren 1,50 €
Öffnungszeiten: April bis Oktober 9-18 Uhr, November bis März 10-16 Uhr
Wie kommt man auf den Oybin?
Um auf den Gipfel zu gelangen, hast du 2 Optionen:
- Zum einen kannst du den „Oybiner Gebirgs-Express“ nutzen. Dieser bringt dich innerhalb weniger Minuten bequem bis nach oben. Die Bahn verkehrt halbstündlich zwischen der Burg- und Klosteranlage und dem Bahnhof in Oybin (zum Fahrplan). Eine Fahrt kostet 3 € für Erwachsene (Hin- und Rückfahrt 5 €) und 1 € für ein Kind (Hin- und Rückfahrt ebenfalls 1 €). Gerade für Kinder ist die Fahrt ein tolles Erlebnis.
- Und zum anderen kommst du auch zu Fuß gut nach oben. Hier läufst du zuerst in Richtung Bergkirche und entscheidest an der Abzweigung, ob du durch die Ritterschlucht (ein schmaler Felseinschnitt) läufst oder den anderen Weg nutzt. Empfehlen würden wir auf jeden Fall den Weg durch die Ritterschlucht. Je nach Ausgangsort und Kondition brauchst du für die kurze Wanderung rund 15 Minuten.
Wir persönlich sind mit dem Gebirgsexpress nach oben gefahren und den Weg hinunter gelaufen. Gerade mit Kleinkind ist das eine sehr entspannte Methode, um Burg und Kloster Oybin zu besichtigen.
Bergkirche
Sehr schön anzusehen ist auch die eben erwähnte Bergkirche, die sich am Fuße des Oybin befindet. Sie wurde 1709 von Johann Georg Scholze direkt in den Hang gebaut, weshalb sich der Altarraum deutlich unterhalb des Eingangs befindet. Das ist definitiv etwas, was man nicht so häufig sieht. Und auch die Innenausstattung selbst ist wirklich beeindruckend.
Falls du an der Bergkirche vorbeikommst, wirf auf jeden Fall einen Blick hinein.
Öffnungszeiten: Januar und Februar geschlossen, März und November täglich 10-16 Uhr, April bis Oktober täglich 10-17 Uhr, Dezember an den Adventswochenenden 10-16 Uhr
Eintritt: frei, um Spenden wird gebeten
Tipp: Nach dem Besuch des Klosters und der Bergkirche, kannst du im nahegelegenen Kurpark eine kleine Verschnaufpause machen. Bänke laden zum Verweilen ein. Im Sommer lockt außerdem ein kleiner Naturbadeteich.
Skisprungschanze Oybin
Die Hochwald-Sprungschanze Oybin wurde ab 1932 erbaut und nach ihrer Inbetriebnahme für nationale und internationale Wettkämpfe und Meisterschaften genutzt.
Nachdem die erste, bereits baufällige Holzkonstruktion 1951 unter der Last einer 25-köpfigen Reisegruppe zusammenbrach, erbaute man eine neue Schanze, die bis 1989 in Betrieb war und in dieser Zeit zahlreiche Nachwuchstalente förderte. Der Bekannteste unter ihnen war Matthias Buse, der 1978 Weltmeister in Lahti und 1977/78 Zweiter der Vierschanzentournee wurde.
Bis heute steht die Sprungschanze als Denkmal für die wintersportbegeisterte Region an Ort und Stelle. Bist du mit dem Auto unterwegs, fährst du direkt unter ihr hindurch. Einen Stopp solltest du trotzdem machen, schon allein weil du von hier einen tollen Blick auf den Oybin mit Burg und Kloster hast.
Kelchsteine
Nur rund einen Kilometer von der Sprungschanze entfernt befinden sich die Kelchsteine. Sie liegen direkt an der Straße und gehören neben Burg und Kloster zu den Wahrzeichen in Oybin.
Die riesigen Sandstein-Pilzfelsen entstanden in der Oberen Kreidezeit durch Erosion von Wasser und Windschliff und sind mit ihrer Höhe von bis zu 17 Metern wahrlich beeindruckend. Ihre rote Farbe verdanken sie ihrem Eisenoxidgehalt.
Einen Besuch solltest du in jedem Fall einplanen. Bist du mit dem Auto unterwegs, gibt es ca. 350 Meter oberhalb einen kostenlosen Parkplatz.
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Ansonsten führen natürlich auch viele Wanderwege zu den Kelchsteinen. Vor Ort gibt es mehrere Bänke, falls du ein Picknick machen möchtest.
Aber auch Kletterer kommen gerne hierher. Der Kelchstein ist einer der bekanntesten Klettergipfel im Zittauer Gebirge und wird seit 1911 klettersportlich genutzt. Er gilt als schwierigster Kletterfels in der Region.
Tipp: Geht man von den Kelchsteinen den Weg weiter, gelangt man nach rund 300 Metern zu den Rosensteinen. Auch die rosafarbenen Sandsteinfelsen sollen sehr beeindruckend sein.
Aussichtspunkt Sudetenblick
Ebenfalls einen Besuch wert ist der Aussichtspunkt Sudetenblick, der eine fantastische Aussicht auf die Berge der Umgebung bietet. Sie alle gehören zum Gebirgszug der Sudeten, der die Länder Deutschland, Polen und Tschechien umfasst.
Zu den bekanntesten Bergen gehören sicher der Jeschken südwestlich von Liberec und der Hochwald mit der Hochwaldbaude und dem Hochwaldturm. Die Wanderung auf den Hochwald gehört übrigens zu den beliebtesten Wanderrouten im Zittauer Gebirge.
Ein kostenloser Parkplatz befindet sich direkt vor Ort. Um den Ausblick genießen zu können, wurden ein paar Bänke aufgestellt. Eine Schautafel informiert über die einzelnen Berge, die man von hier zu Gesicht bekommt.
Tipp: Vom Parkplatz aus lohnt sich eine kurze Wanderung zum Muschelsaal. Ihren Namen verdankt die Felsformation ihrer Form, die an die Abdrücke von Muschelschalen erinnern soll. Um das zu sehen braucht man sicher ein bisschen Fantasie, interessant sind die Kreidesandsteinfelsen mit ihren Brauneisen-Einlagerungen allemal.
Wer möchte, kann außerdem noch weiter zur Mönchskanzel wandern. Hier wartet eine tolle Aussicht auf den Ort und den Berg Oybin.
Zittauer Schmalspurbahn
Keine Sehenswürdigkeit im eigentlichen Sinn, aber trotzdem auf jeden Fall empfehlenswert ist eine Fahrt mit der Zittauer Schmalspurbahn. Diese verkehrt vom Zittauer Hauptbahnhof über den Bahnhof in Bertsdorf bis nach Oybin oder Jonsdorf.
Die Fahrtzeit für die gesamte Strecke beträgt ca. 45 Minuten. Eine Fahrt kostet je nach Anzahl der Stationen zwischen 4 € und 12 € pro Person und zwischen 3 € und 6 € ermäßigt. Außerdem gibt es Tageskarten, Wochenkarten oder 10-Fahrten-Karten.
FAQ
Ausflugsziele ab Oybin
Wie eingangs erwähnt, ist Oybin ein guter Ausgangspunkt zur Erkundung der weiteren Umgebung und so gibt es zahlreiche interessante Ausflugsziele:
- Jonsdorf mit der Jonsdorfer Felsenstadt und dem Schmetterlingshaus
- Wanderung auf die Lausche, dem höchsten Berg der Region
- Städtetrip nach Zittau oder wenn man mit einer längeren Fahrt kein Problem hat, einen Städtetrip nach Görlitz oder Liberec in Tschechien
- Olbersdorfer See
- Lausitzer Gebirge in Tschechien mit den Herrenhausfelsen, der Felsenburg Sloup und vielen weiteren Highlights
Lesetipp: Lausitzer Gebirge – die schönsten Sehenswürdigkeiten in Tschechien
Übernachtung in Oybin
In Oybin gibt es zahlreiche Ferienwohnungen, Ferienhäuser und auch ein paar Hotels. Zu empfehlen sind:
- Parkhotel Oybin*- Doppelzimmer oder Apartments mit eigenem Bad, Schreibtisch und TV, Frühstück inklusive, hoteleignes Restaurant, WLAN, kostenfreie Parkplätze
- Hotel Oybiner Hof* – Doppelzimmer mit eigenem Bad und TV, Frühstück inklusive, Garten, Terrasse, hoteleigenes Restaurant, kostenfreie Parkplätze, Mindestalter für Check-In 18 Jahre
- Pension Oybin* – rund 1 km vom Zentrum entfernt, Doppelzimmer und Suiten im Vintage Stil mit eigenem Badezimmer, TV und Schreibtisch, teilweise mit Terrasse, Garten mit Lagerfeuer und Grillmöglichkeiten, Lounge Alte Gleise, WLAN, japanische Sauna, Frühstück buchbar
- Red Rock Resort* – rund 2 km vom Zentrum entfernt, Doppelzimmer, Ferienhäuser, Apartment mit 2 Schlafzimmern oder Lodge, alle Unterkünfte mit eigenem Bad und TV, teilweise mit Küche, WLAN, kostenfreie Privatparkplätze, Sauna, Garten mit Grillmöglichkeiten
Das waren die schönsten Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele in Oybin. Wir hoffen, das der ein oder andere interessante Ort für dich dabei ist. Haben wir noch etwas vergessen? Dann lasse es uns gerne in den Kommentaren wissen!
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