Zittauer Region – Die Top Sehenswürdigkeiten & Ausflugsziele

Die Region rund um Zittau gehört zu den beliebtesten Reisezielen in Sachsen. Besonders das Zittauer Gebirge, das mit rund 50 km² das kleinste Mittelgebirge in Deutschland ist, lockt viele Wanderer und Naturfreunde an. Doch auch abseits der zahlreichen Felsformationen gibt es viel zu entdecken.

In diesem Beitrag stellen wir die besten Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele in der Zittauer Region vor.

Oderwitzer Mühlen

Im „Dorf der drei Bockwindmühlen“ wie Oderwitz auch genannt wird, stehen die Neumann-Mühle, die Berndt-Mühle und die Birkmühle. Sie sind die Letzten der 7 Bockwindmühlen, die einst in der kleinen Gemeinde zu finden waren. Daneben gab es mehrere Wind- und Wassermühlen und eine Holländerwindmühle. Kein Wunder also, dass Oderwitz noch heute als Windmühlendorf bekannt ist.

Die Neumann-Mühle wurde 1850 im polnischen Oberullersdorf (Kopaczów) errichtet und 17 Jahre später mithilfe von 18 Pferdegespannen an ihren jetzigen Standort transportiert. Sie hat ein Fassungsvermögen von 5000 kg Korn und war bis 1956 in Betrieb. Heute können Mühle und angrenzende Backstube besichtigt werden.

Die Berndt-Mühle ist die älteste der 3 Bockwindmühlen und wurde 1787 an ihrem jetzigen Standort errichtet. Ihren Namen verdankt sie der Familie Berndt, die die Mühle am längsten besaß. 1947 bekam sie einen Elektroantrieb, um auch bei Windstille Korn mahlen zu können. 1963 wurde sie stillgelegt. Auch die Berndt-Mühle kann besichtigt werden.

Berndt Mühle in Oderwitz
Berndt-Mühle

Am bekanntesten ist die Birkmühle, die 1800 in Burkersdorf erbaut wurde und 1817 an ihren heutigen Standort kam. In Betrieb war sie bis 1974. Im ehemaligen Wohnhaus ist heute ein Gasthof untergebracht, in der Mühle ein Museum. Eine Führung ist jederzeit nach vorheriger Absprache möglich. Außerdem kann in der Birkmühle geheiratet werden.

Birkmühle in Oderwitz
Birkmühle

Schloss Hainewalde

Schloss Hainewalde wurde ab 1749 in den Talhang der Mandau gebaut und bekam infolge mehrere Blitzeinschläge 1781 als eines der ersten Gebäude in der Oberlausitz einen Blitzableiter. In den Jahren 1882/83 fanden umfangreiche Umbauarbeiten statt, bei denen die einst barocke Gestalt verloren ging.

Im Laufe seiner Geschichte diente das Schloss verschiedenen Zwecken. Einst als Wohngebäude errichtet, wurde es 1933 als Schutzhaftlager KZ Hainewalde und im Anschluss als Wehrertüchtigungslager genutzt. Nach einer erneuten Teilnutzung als Wohngebäude stand es knapp über 30 Jahre leer. Seit 2007 wird das einst prächtige Anwesen umfassend restauriert und saniert. 2013 diente es als Kulisse für den Film Grand Budapest Hotel.

Schloss Hainewalde

Heute kann Schloss Hainewalde nur im Rahmen einer Schlossführung besichtigt werden. Die Termine findest du auf dieser Seite. Außerdem können individuelle Führungen gebucht werden.

Kosten Führung: 3 € pro Person, Kinder bis 14 Jahre frei

Selbst ohne eine Besichtigung der Innenräume lohnt sich ein Besuch. Das Schloss ist auch von außen schön anzusehen und der gepflegte kleine Schlosspark lädt zum Verweilen ein.

Tipp: Direkt neben Schloss Hainewalde befinden sich die Überreste des alten Renaissance-Wasserschlosses, das 1564 erbaut und 1780 größtenteils abgerissen wurde. Zurück blieb das Torhaus, das sich heute in Privatbesitz befindet (deshalb gibt es an dieser Stelle auch kein Bild).

Kanitz-Kyawsche Gruftkapelle

Eine sehr interessante Sehenswürdigkeit ist die Kanitz-Kyawsche Gruftkapelle auf dem Friedhof in Hainewalde. Sie wurde 1715 im Auftrag von Otto Ludwig von Kanitz erbaut und sollte ihm und seiner Gemahlin als letzte Ruhestätte dienen. Die Gruft gilt als bedeutendstes Werk barocker Grabmalkunst in der Oberlausitz.

Kanitz Kyawsche Gruftkapelle

Besonders ins Auge fallen die 17 Sandsteinstatuen. Auf jeder Seite finden sich 4 von ihnen – 2 in symmetrisch angeordneten Nischen und 2 neben der Supraporte über dem Türportal. Die siebzehnte Figur ist ein Engel, der die Spitze des Bauwerkes bildet. Die Statuen sind auf den jeweiligen Seiten thematisch geordnet und stellen das irdische Leben und die himmlische Seligkeit in Kontrast zueinander. Und gerade die Statuen des irdischen Lebens sind teilweise wirklich bizarr.

Im Jahr 2006 wurde der verschüttet geglaubte Grabkeller mit den Prunksärgen von Kanitz und seiner Gemahlin entdeckt. Nur ein Jahr später fand man bei Grabungen eine weitere Kammer mit Särgen. Diese waren älter als die Gruft selbst und gehörten Barbara von Braun, ihrem Sohn und Christoph Ernst von Gersdorf. Ursprünglich war man auf der Suche nach einem Durchgang zwischen Gruft und Kirche.

Leider kann die Kanitz-Kyawsche Gruftkapelle nur von außen besichtigt werden. Trotzdem würden wir einen Besuch auf jeden Fall empfehlen.

Kloster St. Marienthal

Eine beliebte Sehenswürdigkeit in der Zittauer Region ist das Kloster St. Marienthal südlich von Ostritz, direkt an der polnischen Grenze. Die Abtei wurde 1234 gegründet und ist deutschlandweit das älteste Zisterzienserinnenkloster, das seit der Gründung ununterbrochen besteht. Hier leben heute noch 9 Ordensschwestern.

Kloster St. Marienthal

Im Laufe seiner Geschichte wurde das Kloster mehrfach zerstört und wieder aufgebaut. Zuletzt richtete das bis dato schlimmste Hochwasser im Jahr 2010 immense Schäden an, als die gesamte Anlage geflutet wurde. Die Schäden gingen in die Millionen.

Und auch sonst blickt das Kloster St. Marienthal auf eine bewegte Vergangenheit zurück. Zu Zeiten der Reformation konnten die Schwestern eine Umwandlung in ein weltliches Damenstift verhindern, obwohl die Region zum evangelischen Glauben übertrat. Anfang des 19. Jahrhunderts entging es der Säkularisation. Und dank des mutigen Einsatzes der Äbtissin wurde das Kloster gegen Ende des Zweiten Weltkrieges nicht gesprengt. Sie weigerte sich, dem Räumungsbefehl der SS Folge zu leisten, weshalb letztendlich nur die Neißebrücke zerstört wurde.

Kloster St. Marienthal

Heute kann der weitläufige Klosterkomplex besichtigt werden. Zu den Highlights zählen die Klosterkirche, der Garten der Bibelpflanzen und der östlichste deutsche Weinberg. Die Klosterkirche kann nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Hier findest du alle Termine und Preise.

Eintritt für den Garten der Bibelpflanzen: 1 € pro Person, ermäßigt 50 Cent

Zudem besteht die Möglichkeit, auf dem Gelände zu übernachten, den Klostermarkt zu besuchen oder an verschiedenen Kursen und Seminaren teilzunehmen. Wer möchte, kann den 1728 angelegten Kreuzweg auf dem Stationsberg entlang wandern.

Sehenswerte Städte und Gemeinde

Zittau

Ohne Frage ist natürlich Zittau selbst immer einen Besuch wert. Die Stadt ist vor allem für die beiden Zittauer Fastentücher bekannt, hat aber noch viel mehr zu bieten. In einem separaten Beitrag stellen wir die Stadt ausführlich vor und zeigen dir, was es hier zu sehen gibt: Zittau entdecken – die schönsten Sehenswürdigkeiten & Ausflugsziele.

Großschönau

In Großschönau findest du 2 interessante Museen: das Deutsche Damast- und Frottiermuseum, in dem du mehr über die örtliche Textilgeschichte erfährst und das Motorrad und Technik Museum mit zahlreichen Zweirädern, ein paar wenigen Autos und einer Dampfmaschine.

Außerdem wartet mit dem Trixie-Bad ein schönes Ausflugsziel für Groß und Klein. Im Sommer kann neben dem Freizeitbad und der Sauna auch das Waldstrandbad genutzt werden (jeweils separater Eintritt). Außerdem besteht die Möglichkeit, im Ferienpark zu übernachten und an verschiedenen Veranstaltungen und Ausflügen teilzunehmen. Alle Infos findest du hier.

Schön anzusehen ist auch der Ortsteil Waltersdorf mit seinen 300 Umgebindehäusern, der „Mittel-Mühle“ mit dem Mühlen- und Volkskundemuseum, der Dorfkirche und einem schönen Waldpark. Der kleine Ort befindet sich am Fuß der Lausche, dem höchsten Berg im Zittauer und Lausitzer Gebirge. Waltersdorf ist ein guter Ausgangspunkt für die Wanderung auf den Berg, auch wenn sie von hier ziemlich anspruchsvoll sein soll.

Restauranttipp: Laut meiner Schwiegermutter gibt es in der Rübezahlbaude* (in der du auch übernachten kannst) sehr gutes Essen.

Oybin

Oybin ist vor allem für den gleichnamigen Berg, auf dem sich die Ruinen von Burg & Kloster Oybin befinden, bekannt. Doch die kleine Gemeinde hat noch viel mehr zu bieten und ist auf jeden Fall eines Tagesausflug wert.

Hier warten eine besondere Bergkirche, eine historische Skisprungschanze und viele Felsformationen auf ihre Erkundung, darunter die bekannten Kelchsteine (siehe Beitragsbild). Auch ist Oybin ein beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen in die Umgebung.

In einem separaten Beitrag stellen wir die schönsten Sehenswürdigkeiten in Oybin vor.

Jonsdorf

Auch der Luftkurort Jonsdorf ist bei Touristen sehr beliebt.

Nicht nur mit Kindern lohnt sich ein Besuch im Schmetterlingshaus. In dem 500 qm² großen Tropenhaus leben über 250 exotische Schmetterlinge, Zwergwachteln, Affen, Frösche sowie verschiedene Insekten und Reptilien. Dazu gibt es ein 3 Meter langes Seewasseraquarium mit diversen Fischen und Korallen.

Eintritt: Erwachsene 8 €, Kinder von 3-16 Jahren 5 €

Öffnungszeiten: täglich 10-18 Uhr

Tipp: Einen ersten Eindruck vom Schmetterlingshaus kannst du dir bei diesem virtuellen Rundgang verschaffen.

Ansonsten kommen Besucher vor allem zum Wandern hierher. Die Jonsdorfer Felsenstadt gehört zu den beliebtesten Wandergebieten im Zittauer Gebirge. Zu den Highlights gehören der Nonnenfelsen, der Carolafelsen, die beiden Orgeln, die Mühlsteinbrüche und das Schwarze Loch. Eine mögliche Wanderroute, die die wichtigsten Sehenswürdigkeiten einschließt, findest du hier.

Beliebte Wanderziele im Zittauer Gebirge

Das Zittauer Gebirge ist reich an Sehenswürdigkeiten, die man auf den verschiedensten Wanderungen entdecken kann.

Als erstes zu nennen sind hier die 3 bekanntesten Berge, die Bestandteil von vielen Wanderrouten sind: die eben schon erwähnte Lausche, der Hochwald mit dem Hochwaldturm und der Hochwaldbaude direkt an der tschechischen Grenze und natürlich der Töpfer mit der Töpferbaude.

Tipp: Für den Aufstieg zum Hochwald oder Töpfer kannst du den Oybiner Gebirgsexpress nutzen. Dieser fährt jeweils einmal pro Stunde (Fahrplan).

Noch ein kleiner Geheimtipp ist der Ameisenberg mit dem wunderschönen Bastei-Blick auf Burg und Kloster Oybin und dem Hochwald im Hintergrund. Auf dem Gipfel wartet zudem eine kleine „Felsenstadt“ auf ihre Erkundung.

Ein schönes Ausflugsziel für Jung und Alt ist der Zittauer Steinzoo mit zahlreichen Felsformationen, die an Taube, Nashorn, Bernhardiner oder brütende Henne erinnern. Auf dieser Seite kannst du dir 3 möglichen Routen ansehen.

Beliebt ist auch eine Wanderung durch die etwa 500 Meter lange Große Felsengasse. Sie ist auf beiden Seiten von massiven Felsen umschlossen. Hier siehst du unter anderem den Muschelsaal und die Mönchskanzel, die einen fantastischen Blick auf Oybin und die „Taube“ bietet. Kombinieren kannst du diese Wanderung z. B. mit einem Aufstieg auf den Scharfenstein.

Muschelsaal im Zittauer Gebirge
Muschelsaal

Das waren die schönsten Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele in der Zittauer Region. Haben wir etwas vergessen? Lass es uns gerne in den Kommentaren wissen!


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Maria Michel

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